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Seit jeher liebe ich die Berge.

In meinen ersten Erinnerungen klettere ich auf den massiven Granitfelsen um die Capanna di Sciora herum, wo ich bereits mit 6 Jahren einen ganzen Sommer in Gesellschaft meiner Brüder und Eltern verbracht habe. Meine Leidenschaft für die Bergwelt ward in jenem Sommer geboren und hat mich seither nicht mehr verlassen.

Ich bin aufgewachsen in Stampa im Val Bregaglia, dem italienischen Namen für das Bergell. In meiner Jugend habe ich als Hirte viele Sommer in den Bergen um Stampa, Maloja oder Cavloccio verbracht.

So war ich immer im Freien, im Kontakt mit einer unverbrauchten und wundersamen Natur, immer in Bewegung. Jeder Fels war eine Einladung zum Klettern, die Baumwipfel waren zum Ersteigen da, die Spalten zwischen Felswänden wurden erkundet, die Seen waren geheimnisvolle Orte und Hüter von verborgenen Schätzen

Tagelang habe ich jungen Steinböcken beim Spielen zugeschaut, bin ich Eichhörnchen nachgelaufen, habe Forellen zum Spass mit den Händen gefangen und gleich wieder in Freiheit gesetzt, mit den Murmeltieren gepfiffen und manchmal auch geträumt, ich wäre ein Bruder des hoch dahinkreisenden Adlers.

Ich erinnere mich an das Erlebnis, die Nebel aus dem Tal aufsteigen zu sehen, sich langsam in die entlegensten Felsspalten zu zwängen, die ersten hohen Felszacken zu umhüllen, um sich dann im strahlenden Blau des Himmels zu verflüchtigen. An windigen Sonnentagen nach dem Regen erschienen die Berge noch näher — nah genug, um die Hand nach ihnen auszustrecken.

Mit meinem Beruf als Bergführer habe ich mir den Wunsch erfüllt, immer diese Berge um mich zu haben und gleichzeitig die Erfahrungen und Freuden, das Ankommen auf einem Gipfel und vieles mehr, mit anderen zu teilen.

Seit 25 Jahren lebe ich in Casaccia und keinen Tag hiervon haben die Berge aufgehört, ihre Faszination auf mich auszuüben. Nach wie vor gehe ich in den Gefühlen auf, die mir die verschiedenen Jahreszeiten vermitteln, die Aufstiege an unberührten steilen Hängen mit Tourenskiern, der Taumel einer Abfahrt im Pulverschnee, der erdige Geruch des nahenden Frühlings, die langen Anstiege und Klettereien auf heissem, von Sommersonne beschienenem Granit, die herbstlichen Wanderungen oder Eisklettereien auf den ersten gefrorenen Wasserfällen.

In meinem Beruf habe ich auch entfernte Erdteile bereisen dürfen, vom Kilimandscharo bis zu den Gipfeln des Himalayas, vom Mount Cook in Neuseeland zum Grand Canyon der USA, vom Wadi Rum in Jordanien zu den Bergen der Mongolei, von der Wüste Marokkos zu den Wäldern von Hawai.

Meine Kunden sind für mich Freunde mit denen ich gerne die Erfahrung und Gefühle des Berges teile. Hierzu gehört natürlich, dass ich eine jede Tour auf ihre Fähigkeiten und Einschränkungen anpasse, aber auch auf die äusseren Gegebenheiten: Soll man auf das Ersteigen eines Gipfels in anbetracht widriger Bedingungen verzichten? Die Antwort ist ein klares „Ja" -- Für mich gehört solches Handeln zum selbstverständlichen Respekt, den ich den Bergen entgegenbringe.




 
 

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